Foto: PADDY BARRY
»Fogo Island Inn« ist nicht irgendein Hotel am Ende der Welt das übersättigten Globetrottern den letzten Kick verschaffen soll, nein »Fogo Island Inn« ist eine Liebeserklärung einer Einheimischen zu ihrer Heimat.
Fogo Island ist eine kleine Insel ganz im Osten Neufundlands (Kanada). Einst lebten hier 6000 Menschen, überwiegend Fischer, heute sind es nur noch ca. 2400. Der Niedergang begann mit dem Zusammenbruch der Kabeljau-Fischerei Anfang der 70er Jahre. Viele mussten ihre Heimat verlassen, da es nicht mehr möglich war genug für den Lebensunterhalt zu verdienen. So erging es auch der Familie von Zita Cobb die 1972 auf das kanadische Festland übersiedelten. Zita studiert Wirtschaft und machte als Finanzvorstand eines Technologieunternehmen in Kalifornien Karriere. Mit 42 hängte sie ihren Job an den Nagel, verkaufte ihre Aktienanteile für mehr als 50 Mio Dollar und kehrte zurück in ihre Heimat nach Fogo Island.
Foto: PADDY BARRY
Zusammen mit ihren Brüdern Anthony und Alan gründete sie 2007 die Shorefast Foundation deren Ziel es ist die Insel kulturell und ökonomisch auf die Herausforderungen unserer Zeit einzustellen und deren Bewohnern eine neue Perspektive zu geben. Mit der verrückten Idee ein Fünf-Sterne-Hotel auf einen schroffen Küstenfelsen im kanadischen Nirgendwo zu setzten traf sie den Nerv der Zeit und erregte internationale Aufmerksamkeit. Die besondere Architektur, des in Neufundland geborenen Architekten Todd Saunders, bei der ein Teil des Hauses auf Stelzen steht, ähnlich den Pfahlbauten der Fischer, kombiniert hervorragend traditionelle mit modernen Elementen.
Die 29 Suiten des »Fogo Island Inn« variieren zwischen 32 m² und 102 m², einige sind auch zweigeschossig. Sämtliche Möbel und Textilien sind Entwürfe internationaler Designer, inspiriert vom lokalen Stil und von Kunsthandwerkern auf Fogo Island oder in der Provinz Neufundland hergestellt. Die großzügigen Fenster und die exponierte Lage direkt am Meer, integrieren förmlich die atemberaubende Landschaft und ermöglichen es den Gästen Wale oder Vögel direkt vom Zimmer aus zu beobachten. Die nicht vorhandenen Fernseher wird bei diesem Ausblick ganz sicher niemand vermissen.
Foto: ALEX FRADKIN
Im Erdgeschoss des Hotels befinden sich eine Kunstgalerie, welche die Arbeiten der Gastkünstler mit Wohnsitz in den »Fogo Island Studios« präsentiert. Das Restaurant des »Fogo Island Inn«, hat nicht nur einen fantastischen Ausblick, sondern wurde vor kurzem als eines der Top-Ten Restaurants in Kanada ausgezeichnet. Küchenchef Jonathan Gushue verwöhnt seine Gäste mit Kreationen die überwiegend von der Insel, oder dem umgebenden Meer stammen. Der zweiten Stock beherbergt Konferenzeinrichtungen, ein Fitnessstudio und ein Kino. Ganz oben im vierten Stock gibt es neben der Dachterrasse eine Sauna und eine Wellness-Anlage mit freiem mit Blick auf das Meer.
Foto: ALEX FRADKIN
Das »Fogo Island Inn« steht nicht nur gut betuchten Gästen zur Verfügung, sondern auch allen anderen Inselbewohnern, die an der Bar etwas trinken, sich zum Lesen in die Bibliothek setzen oder gratis das hauseigene Kino besuchen möchten.
Mittlerweile hat sich das »Fogo Island Inn« zu einem der größten Arbeitgeber der Insel entwickelt. Der erwirtschaftete Gewinn wird komplett in soziale Projekte reinvestiert. Die Shorefast Foundation treibt neben dem Hotel aber auch die Entwicklung in vielen anderen Bereich fort. Zita Cobb hat aus Liebe zur Ihrer Heimat und dem Verständnis für ein harmonisches Miteinander vielen Menschen eine neue Perspektive gegeben, das »Fogo Island Inn« ist nur die wunderschöne Spitze des großen Ganzen.
Fogo Island Inn
210 Main Street, Joe Batt’s Arm,
Neufundland, Kanada
www.fogoislandinn.ca